Die Konfuzius-Institute erleben erstmals in ihrer Geschichte eine Vertrauenskrise. Das Institut an der Universit?t Stockholm wird am 30. Juni geschlossen. China überlegt sich nun, seine Kultureinrichtung nach au?en zu überarbeiten.

Die Bronzestatue des Konfuzius auf dem Campus der Universit?t Stockholm
?Der Vertrag zwischen dem Konfuzius-Institut und der Universit?t Stockholm, der 2005 vereinbart wurde, lief Ende letzten Jahres aus und wird nicht erneuert“, hei?t es in einer offiziellen Mitteilung auf der offiziellen Webseite der Universit?t.
Die Situation sei ganz anders als noch vor zehn Jahren, erkl?rte Astrid S?derbergh Widding, die Vizerektorin der Uni, in einem Kommentar in der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter. ?Das Institut hat damals die Tür für weitere Kontakte mit China ge?ffnet, was für uns sehr wichtig war. Heute sind wir beim akademischen Austausch aber auf einer ganz anderen Ebene, deshalb ist diese Zusammenarbeit überflüssig geworden“, so S?derbergh Widding.
Die Konfuzius-Institute werden von der chinesischen Regierung finanziell unterstützt und oft direkt an ausl?ndischen Hochschulen eingerichtet. Sie dienen als Plattform zur F?rderung der chinesischen Kultur und Sprache nach au?en und dem Ausbau der chinesischen Softpower. Die Institute stehen im Ausland aber auch im Verruf, die Ideen der Kommunistischen Partei Chinas zu verbreiten. ?Dass die Einrichtung der Institute von einem anderen Land finanziert wird, und zwar im Rahmen einer Hochschule, ist eher eine fragwürdige Praxis“, best?tigt S?derbergh Widding.
Der amerikanische Verband der Hochschulprofessoren rief im letzten Jahr knapp einhundert Universit?ten im ganzen Land auf, ihre Zusammenarbeit mit den Konfuzius-Instituten zu beenden oder neu zu verhandeln. Der Verband warf den Instituten vor, Vertreter der chinesischen Regierung zu sein und damit gegen die Wissenschaftsfreiheit zu versto?en.
Der Westen betrachte China noch immer durch ideologische Scheuklappen, so die Antwort auf diesen Vorwurf von Cui Hongjian, dem Direktor für Europ?ische Forschungsinstitute im chinesischen Au?enministerium. Im t?glichen Lehrprogramm der Konfuzius-Institute sei das moderne China ohne weiteres ein Thema. Das Vorstellen der Errungenschaften der Volksrepublik würde aber oft f?lschlich als politische Propaganda der chinesischen Regierung verstanden.
?Die Schlie?ung des Konfuzius-Instituts in Schweden ist der erste Fall in Europa. Wir müssen das sehr ernst nehmen“, sagt Cui. ?Sollen mehr gesellschaftliche Einrichtungen in das Programm eingeladen werden? Sollen neben Kultur- und Sprachkursen auch mehr lokale Elemente berücksichtigt werden? Wir müssen uns vieles überlegen."
Ein musikalischer Dialog zwischen China und den AlpenAlpenl?ndische Zither trifft chinesische Guzheng. Das chinesisch-deutsche Musikerduo Xu Fengxia und Georg Glasl hat die beiden Volksinstrumente auf ihrem Konzert beim Beijing Modern Music Festival miteinander in Dialog treten lassen und dabei etwas ganz Neues geschaffen.