02-12-2025
Nach einem m?glichen Einschlag von Weltraumschrott wird das Raumschiff Shenzhou-20, das derzeit an der chinesischen Raumstation angedockt ist, nach Auskunft von Ji Qiming, Projektsprecher des bemannten Raumfahrtprogramms Chinas, unbemannt zur Erde zurückkehren.
Nach einem vermuteten Einschlag von Weltraumschrott am Sichtfenster von Shenzhou-20 wurden die drei Astronauten, die ursprünglich mit diesem Raumschiff zur Erde zurückkehren sollten, auf das Raumschiff Shenzhou-21 umgeleitet, das sie am 14. November sicher zurückbrachte.
Mitarbeiter bei der Arbeit an den Gasleitungen des Raumschiffs Shenzhou-22 am 9. November 2025. (Foto: Li Mingtang/Xinhua)
China startete am 25. November Shenzhou-22, um der Besatzung im Orbit ein neues Raumschiff für die Rückkehr bereitzustellen, und führte damit den ersten Notfallstart in der Geschichte seines bemannten Raumfahrtprogramms durch.
W?hrend eines anschlie?enden Au?enbordeinsatzes k?nnte die Besatzung von Shenzhou-21, die sich nun für sechs Monate im Orbit aufh?lt, mit der Inspektion des besch?digten Sichtfensters beauftragt werden. Au?erdem k?nnten sie mit speziellen, von Shenzhou-22 mitgebrachten Vorrichtungen Schutzma?nahmen daran durchführen – ein Verfahren, das derzeit noch in Bodentests validiert werde, sagte Ji in einem kürzlich geführten Interview mit CCTV.
Die Besatzung von Shenzhou-20 entdeckte einen Tag vor ihrer geplanten Rückkehr am 5. November eine Anomalie am Rand des Sichtfensters: eine dreieckige, farbfleckenartige Markierung. Sie fotografierten diese aus verschiedenen Winkeln und unter unterschiedlichen Lichtverh?ltnissen, w?hrend die Kameras des Roboterarms der Station zus?tzliche Aufnahmen von au?en machten.
Der Fehler sei sp?ter als ?durchdringende Risse“ identifiziert worden, so Jia Shijin, Chefkonstrukteur des bemannten Raumschiffsystems der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie. Das verantwortliche Teil aus Weltraumschrott sei nach ersten Einsch?tzungen weniger als einen Millimeter gro?, schlug aber mit extrem hoher Geschwindigkeit ein.
Nach dieser ersten Untersuchung führten die Bodenteams umfangreiche Simulationen und Tests durch und beauftragten zwei Forschungsinstitute mit Windkanaltests zur unabh?ngigen überprüfung, wie Jia mitteilte.
Im schlimmsten Fall k?nnten sich die Risse ausbreiten und die ?u?ere Scheibe abl?sen. Dies würde zum Versagen des inneren druckdichten Glases und damit zu einem Druckabfall in der Kabine und dem Eindringen von Hochgeschwindigkeitsgasen führen, erkl?rte Jia.
Geleitet vom Prinzip ?Sicherheit der Astronauten geht vor“ entschied sich China für die historischen alternativen Rückkehr- und Notfallstartverfahren.
Ji erkl?rte, dass die unbemannte Rückkehr von Shenzhou-20 wertvolle experimentelle Daten für nachfolgende Missionen liefern werde.
An Bord des Raumschiffs Shenzhou-21 reisten auch vier M?use ins All. Ursprünglich war ein fünf- bis siebent?giges Experiment im Orbit geplant, doch laut Wu Dawei vom Chinesischen Astronautischen Forschungs- und Ausbildungszentrum blieben sie stattdessen etwa zwei Wochen, bevor sie mit der Besatzung von Shenzhou-20 zurückkehrten. Alle M?use seien wohlbehalten zurückgekehrt, so Wu.